Die “Ricarda” im Kalenderjahr 2018
Liebe Ehemalige und Freunde der Ricarda-Huch-Schule,
auch in diesem Jahr zeigt sich wieder, dass die Nachfrage nach der "Ricarda" mit
ihrem Leitbild des "Miteinander-Voneinander-Füreinander" als weiterführende
Schule in Gießen und Umgebung ungebrochen ist. Sowohl bei dem Übergang von
Klasse vier nach fünf als auch bei der Aufnahme in die große Gymnasiale Oberstufe
konnten wieder nicht alle Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden, die dies
wünschten. Die Profilklassen mit ihrem besonderen Schwerpunkt ("MINT", "Theater",
"Kunst", "Musik", "Sport" und neuerdings auch "Europa"), die in der
Jahrgangstufen fünf und sechs noch schulformübergreifend mit innerer und äußerer
Differenzierung angeboten werden, bieten einen gleitenden Übergang in die
selbständigen Schulzweige des Gymnasialzweiges, des Realschulzweiges und des
unmittelbar berufsqualifizierenden Hauptschulzweiges, die in enger Kooperation
stehen. In der Gymnasialen Oberstufe wurden mit dem neu beginnenden Schuljahr
als Ausnahme sogar acht Klassen in der Einführungsphase (die Jahrgangsstufe elf)
gebildet, mit Blick auf den sogenannten "Null-Jahrgang" beim Übergang in die
Sekundarstufe II an zwei der Gießener Gymnasien, bedingt durch deren Rückkehr
zu "G9". Sie kehren damit zum Abitur nach dreizehn Schuljahren zurück, schließen
sich dem an, was die "Ricarda" immer vehement für sich gefordert hat und auch
bewahren konnte.
Erfreulich ist, dass der Schulhof des Hauses B in einem sehr großen Teil neu gestaltet
wurde, den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler nach Bewegungs- und
Sportmöglichkeiten Rechnung tragend: Multifunktionssportfeld mit umlaufendem
Ballschutzzaun, Basketballfeld, "Stangenpark", alle mit weichen Schutzböden, und
eine markierte Rundlaufstrecke um das Haus für den Sportunterricht. Schön
geschaffene Ruhemöglichkeiten am Rande und eine durch Bepflanzung mit einer
immergrünen Eibenhecke langsam entstehende "grüne Wand" zur Nordanlage hin,
flankiert von neu gepflanzten Lindenbäumen, zeigen eine gelungene
Gesamtgestaltung. Dies ist auch in einem ganz besonderen Maße mit dem
historischen Schulgarten aus dem Jahre 1907 gelungen, durch Elterninitiative,
Unterstützung durch das Gartenamt, Spenden und der enormen Unterstützung durch
die IJB in Gießen. Der ganze Garten ist von Wildwuchs befreit worden, die
historische Anlage der Beete ist wieder in allen Teilen mit ihren alten Einfassungen
aus Ton und sauberen Wegen hergestellt. Der Lehrgarten, der zeigt, wie Kultur- und
Nutzpflanzen angebaut werden, entsteht wieder, eine Zusammenarbeit mit der
Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität ist aufgenommen worden. Endlich
ist auch im Haus A das lange versprochene WLAN eingerichtet worden, das einen
einfacheren Zugang in allen Räumen zum Internet ermöglicht, um dieses Medium
für Bildungsprozesse auch komfortabler nutzen zu können.
Für mich ist das Jahr 2018 von ganz persönlicher Bedeutung: nach einem
Vierteljahrhundert Dienst an der Ricarda-Huch-Schule, davon zwanzig Jahre als
Direktor oder stellvertretender Direktor, drei Jahre auch beides in Personalunion, bin
ich mit Ablauf des Schuljahres in den Ruhestand verabschiedet worden, in dem ich
mich im ehrenamtlichen Bereich neuen Aufgaben widmen möchte.
Ich bin mir sehr sicher, dass unsere Schule mit ihrem besonderen pädagogischen
Konzept, dem sehr engagierten Kollegium und dem neu sich bildenden
Leitungsteam weiterhin ihren überaus erfolgreichen Weg gehen wird. Ich freue
mich, dass der stellvertretende Direktor Peer Güßfeld, mit dem ich imnrer sehr eng
zusammengearbeitet habe, sich um die Leitungsposition beworben hat.
Werner Nissel, Direktor a. D. der Ricarda-Huch-Schule